Rückblick 2017

Kantonal Bernische Trophäenausstellung und Pelz- und Fellmarkt Thun

 

Der Pelz- und Fellmarkt im Berner Oberland blickt auf eine lange Tradition zurück und wird bereits zum 83. Mal durchgeführt. Dieser lockt denn auch viele Grünröcke nach Thun und dürfte der grösste jagdkulturelle Anlass in der Schweiz sein. Unter der bewährten Leitung von OK-Präsident Fred Bohren und seinen rund 70 Helfern wurde auch der diesjährige Jägertreff zu einem vollen Erfolg. Ein würdiger Abschluss für die 17-jährige Tätigkeit als OK-Präsident.

 

Wildbrethygiene: vom Wald bis auf den Teller

Der Vortrag von Dr. Otmar Deflorin, Kantonschemiker Bern am Donnerstagabend fand grossen Anklang. Der Referent verstand es die Zuhörer zu begeistern und der Veranstalter war überrascht auf welch grosses Interesse dieses Thema stiess.

 

Acht Franken für ein Fuchsbalg

Die Auffuhr an Füchsen, Mardern und Dachsen glich dem Vorjahr. Zurückgegangen ist hingegen der Erlös, wie dies bereits an anderen Fellmärkten zur Kenntnis genommen werden musste. Für einen Fuchsbalg erzielte der Jäger 8 Franken, im Vorjahr waren es noch 10 Franken. Ein Marderbalg löste 20 Franken und eine Dachsschwarte wechselte für 5 Franken den Besitzer.

Die tieferen Preise  sind vor allem auf die wirtschaftliche Situation in Russland und China zurückzuführen und den dadurch nachgelassenen Export von Fellen. Nach Russland werden gar keine Felle mehr ausgeliefert. Die Lager bei den Händlern sind randvoll.

 

Auffuhr :

947 Füchse (959), 65 Marder (75) und 51 Dachse (48). In Klammern () Werte 2016.

 

Als Entschädigung für die Ansitze in den kalten Winternächten wurde ein Steingeissabschuss unter den Jägerinnen und Jägern verlost, welche ihre Felle zur Auffuhr brachten. Daneben winkten tolle Tombola Preise, von der Jagdwaffe über Jagdreisen bis hin zu diversem Jagdzubehör.

 

Gut besuchte Sonderausstellung

Die Sonderausstellung in der Rathaushalle widmete sich dem Thema «Biber». Es gab viel Wissenswertes und Interessantes über den Landschaftsarchitekten und Wasserbauingenieur zu erfahren. Viele Besucher haben sich den Biber viel kleiner vorgestellt (20-30kg).

Auch der Einblick in die Arbeit von Tierpräparator Daniel Tschanz aus Oberburg erzielte grosses Interesse.

 

Musikalische Vorträge

Eine grosse Anzahl Besucher und Passanten genossen die Musikalischen Vorträge der Jagdhornbläser Rabeflue, der Parforcehorn-Bläser Berner Oberland, des Jägerchörli Oberhasli und den Diana Jagdhornisten Burgdorf.

 

Trophäenausstellung und Bewertung

Im Saal des Hotels Freienhof wurden, wie in den vergangenen Jahren, die Trophäen der letzten Jagdsaison präsentiert. Neben starken Reh- und Gämstrophäen trumpften die Berner Jäger auch mit kapitalen Rothirschgeweihen auf. Diese stiessen bei den Besuchenden auf grosse Beachtung. In diesem Jahr konnten 45 Rothirschtrophäen gezeigt werden, was eine Zunahme von 16 Stück bedeutet.

 

Offizieller Teil

Der Offizielle Teil im Stadtratssaal wurde zum letzten Mal, in gewohnt souveräner Art, durch den scheidenden OK-Präsidenten Fred Bohren gestaltet. Es war ihm ein grosses Anliegen den vielen treuen Helfern, den grosszügigen Sponsoren, wie auch den Behörden der Stadt Thun ein herzliches Dankeschön auszusprechen. Nur durch dieses Miteinander sei es überhaupt möglich, einen solchen Traditionsanlass seit Jahrzehnten in diesem Rahmen durchzuführen.

Dr. Raphael Lanz, Stadtpräsident der Stadt Thun, dankte Fred Bohren für die stets angenehme Zusammenarbeit.

 

Die symbolische Stabübergabe erfolgte durch die Abgabe des Fürst-Pless-Horns vom abtretenden an den neuen OK-Präsidenten. Fred Bohren tat dies mit den Worten «Jetzt müssen Deine OK-Mitglieder nicht nach Deiner Geige tanzen, sondern Du kannst ihnen den Marsch blasen». Damit wünschte er Herbert Blum und dem OK für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg.

Herbert Blum bedankte sich für die nette Geste und würdigte in einer kurzen Laudatio die grossen Verdienste während der 19-jährigen OK-Tätigkeit von Fred Bohren. Zum Abschied überreichte ihm Veronika Wettstein-Kropf, Sekretärin des Jagd- und Wildschutzvereins Thun eine Keramikplatte.

 

Auf Wunsch von Fred Bohren umrahmte das Jodelduett Trudi Rüfenacht/Markus Geissbühler begleitet von Christian Kropf am Örgeli, den offiziellen Teil.

 

Das Datum der 58. Kantonal Bernischen Trophäenausstellung und des Pelz- und Fellmarktes Thun wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

 

Ruedi Stoller